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Ein Gameday-Vergleich

Miami und Hamburg - Stadion Vergleich

Spoiler: Dieses wird kein „Fußball-Football-Vergleich“, es geht rein um meine Eindrücke von meinen Stadion-Besuchen in Miami (2x im Oktober 2022) sowie zuletzt in Hamburg (18.3.). Auch ist dieses kein „reiner“ Stadion-Vergleich, sondern eine Schilderung aus meiner Sicht wie ich es dort empfunden habe.

Am Samstag war ich also mal wieder nach längerer Zeit beim HSV im Volksparkstadion. Bei schönem frühlingshaftem Wetter war Holstein Kiel im mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Stadion zu Besuch. Das Spiel endete torlos 0 zu 0, Spaß hatte es trotzdem gemacht. Bis zur Saison 2018 war ich übrigens häufiger hier, da ich eine Dauerkarte hatte.
Vor etwas mehr als 5 Monaten konnte ich zuletzt meine Dolphins live im Hard Rock Stadium in Miami erleben. Vor knapp 66.000 Zuschauern gewannen die Dolphins am 23.10. mit 16-10 im Sunday Night Game gegen die Steelers, und sicherten sich dadurch ihren insgesamt 500. Sieg in der NFL-Geschichte.

Die Anreise

In Miami führt fast nichts am Auto dran vorbei, dafür gibt’s aber genug Parkplätze. Busse fahren zwar auch, aber die Anreise damit kann sich schon ziemlich in die Länge ziehen, insbesondere wenn man aus Richtung Miami Beach kommt. Ich habe es bisher einmal und nie wieder gemacht. 2022 hatte ich mir in der Nähe vom Stadion ein Parkplatz für 25 Dollar gemietet, die restliche Meile ging’s zu Fuß weiter. Die An- und Abfahrt war dafür reibungslos, ohne große Staus. Mit Uber/Taxi hinfahren geht auch, aber nach Spielende ist es dann reine Glückssache ein Uber bzw. Taxi zu bekommen. Parkplätze kann man auch vorab über Ticketmaster reservieren.

In Hamburg kann und sollte man das Auto hingegen zuhause stehen lassen. Denn mit dem Auto ist die An- und Abreise eher katastrophal. Daher steige ich lieber in die S-Bahn, und fahre bis Eidelstedt. Von dort ist es nur ein kleiner Fußmarsch. Die Eintrittskarte ist zudem auch für den Verkehrsverbund Hamburg gültig. Wer trotzdem mit dem Auto anreist, zahlt dann für einen der Parkplätze 9 Euro. Mit Öffis zum Spiel ist in Hamburg auf jeden Fall recht günstig!

Warm-up!

Ich war bisher beim Football in Miami, Charlotte (Panthers), LA (Rams im „alten“ Stadion) und Tampa, das beste Tailgating gab’s aber bisher immer in Miami. Vor dem Stadion geht’s richtig ab, überall gibt’s Musik und es duftet nach BBQ. Ja kein Scherz, man darf ganz offiziell auf dem Parkplatz sein Pavillon und Grill aufbauen und dazu Party-Musik aufdrehen! Dafür zahlen die Leute aber auch vorab um die 40-50 Dollar. Es macht immer wieder Spaß über den großen Parkplatz zu spazieren, um zu sehen, wie die Leute den Gameday zelebrieren. Das Tailgating eröffnet ca. 4 Stunden vor Kickoff. Videos davon hatte ich ja schon einige bei Instagram geposted.

Beim HSV geht’s anders ab! Wenn ihr z.B. von der S-Bahn Eidelstedt kommt, geht ihr automatisch an einigen Getränke- und Imbiss-Stände vorbei, wo auch laute Party-Musik aus den Boxen dröhnt, und es überall nach gegrillten Fleisch riecht. Hier treffen sich Stunden vor Anpfiff schon so einige Fans um den Spieltag einzuläuten. Vor dem Stadion ist auch für alles gesorgt. Auch hier kann man schon einige Stunden vor Anpfiff verweilen (wenn das Wetter mitspielt).

Einlass ins Stadion!

Ich war bisher 5x in Miami, zudem noch in anderen NFL-Stadien, und wenn eins immer geklappt hat, dann war es der reibungslose Einlass – trotz der Menschenmengen und schärferen Sicherheits-Checks. Die Fans stellen sich alle brav an, folgen den Anweisungen, und gehen nach und nach rein. Die Sicherheits-Checks sind schon fast wie am Flughafen: Taschen leeren, und einer nach den anderen geht durch den Metalldetektor. Es geht trotzdem zügig voran.

In Hamburg kommt es mir immer etwas chaotischer vor. Es wird mehr kreuz und quer angestellt, bis es auf den letzten Metern durch Absperrungen geregelt ist. Die Kontrolle durch das Personal hat mehr was von einer zärtlichen Berührung. Man wird zwar von unten bis oben abgetastet, aber alles relativ „quick & dirty“, da ja die Menschentraube ungeduldig ist und rein will.

Gastronomie

Im Hard Rock Stadium gibt’s genug Auswahl. Quasi alle paar Meter kann man sich was zum Essen oder Trinken kaufen. Dabei gibt’s natürlich alles was die Amerikaner so mögen, also z.B. Burger, Wings, Taccos, Popcorn, Hot Dogs, Nachos und viel mehr. Das Getränke-Angebot ist natürlich auch riesig. Die Preise allerdings auch. 1x Nachos & 1 Bier macht euch gleich mal um knapp 20 Dollar ärmer. Tipp: Für knapp 15 Dollar gibt’s ein Souvenir-Becher, den kann man so oft wie man möchte mit Softdrinks auffüllen lassen und anschließend mit nach Hause nehmen. 3 davon stehen bei mir zuhause.

Beim HSV gibt’s natürlich die Klassiker wie z.B. Bratwurst, Pommes, Brezeln, aber auch Popcorn und einiges anders. Natürlich nicht in einer so großen Auswahl wie in Miami, aber preislich auf jeden Fall angenehmer. Das Bier (0,5l) schlägt aber auch schon mit 4,95 Euro zu buche. Es könnten gerne mehr Verkaufsstände geöffnet sein, dann würde man nicht immer so lange anstehen…

In Miami und auch in Hamburg gibt’s übrigens Pfandbecher, sehr lobenswert!

Sauberkeit

Wer viel trinkt und isst, hat früher oder später auch mal ein wichtiges Bedürfnis. Im Hard Rock Stadium braucht man sich da keine drüber Sorgen machen, denn es gibt genug Toiletten. In der Halbzeit könnte es dort natürlich voller werden, aber während des Spiels ist das eigentlich eine entspannte Sache. Und selbst nach Spielende ist die Sauberkeit noch gut, Seife und Papier ist meistens noch ausreichend da.

Da hat das Volksparkstadion noch sehr viel Nachholbedarf. Ich war am Samstag bereits nach 15 Minuten auf Klo, und es sah dort gar nicht mehr feierlich aus. So war es aber auch schon in der Vergangenheit. Für mich immer ein Grund dafür gewesen, eher weniger im Stadion zu trinken. Irgendwie wird da an der falschen Stelle gespart. Wenn alles einigermaßen ok aussehen würde, dann würden die Menschen doch evtl. auch mehr Trinken und Essen? Aber so ist es echt kein angenehmer Gang… Auch in den anderen Stadien in den USA habe ich sowas noch nicht erlebt.

Gute Aussicht!?

In Miami bevorzuge ich Plätze an der Seite, da man einfach einen besseren Spielfeld-Überblick hat, als wenn man hinter der Endzone sitzt. Auch wenn es im Hard Rock Stadium 4 große Leinwände gibt, und man theoretisch nichts verpasst, schau ich doch lieber aufs Feld. Die Plätze sind so weit überdacht, also man bleibt auf jeden Fall trocken. Wer allerdings auf der Gäste-Seite im unteren 100er oder niedrigeren 300er Level sitzt, könnte so richtig ins Schwitzen geraten, wenn die Sonne mal wieder ihr bestes gibt. Dank vieler Monitore im Inneren des Stadions verpasst man nichts vom Spiel wenn man Nachschub (Snacks & Getränke) besorgt.

In Hamburg gibt’s 2 Leinwände, so wie man es aus den meisten Fußballstadien kennt. Reicht auch vollkommen aus, denn die Sicht ist eigentlich von fast allen Plätzen gut. Auch hier bevorzuge ich Plätze an der Seite, auch wenn ich früher mal eine Dauerkarte für die Nordtribüne (hinter dem Tor) hatte. Auch im Volksparkstadion verpasst man nichts vom Spiel, wenn man gerade am Getränke-u. Snack-Stand steht, da hängen eigentlich auch überall Monitore.

Stimmung!

Fußball und Football kann man da echt nicht vergleichen, da einfach die Fankultur eine andere ist. Beim HSV z.B. macht die Nordtribüne 90 Minuten lärm und sorgt für Stimmung, und nimmt damit teilweise das ganze Stadion mit. Außerdem sind Gäste-Fans im separaten Block. Beim Football sitzen alle quer durcheinander, so wie jeder möchte. Auch gibt es hier eher nicht die typischen Fan-Gesänge.

Beim Football wird das Publikum durch Einspieler auf den Leinwänden nochmal extra animiert laut zu werden („Make some noise“ oder „De-fense“ beim 3. Versuch des Gegners). Sowas ist im Fußball kaum vorstellbar. Dennoch empfand ich die Stimmung bei den zwei Spielen im Oktober 2022 für richtig gut in Miami.

Vor jedem NFL-Spiel gibt’s die Hymne, vor jedem HSV-Heimspiel gibt’s „Mein Hamburg lieb ich sehr“ (von der Band Abschlach), beides sorgt jedenfalls bei mir für Gänsehaut bevor das Spiel so richtig los geht!

Zeitaufwand

In Miami ging’s für mich ca. 3 Stunden vor Kickoff zum Stadion, damit ich noch das Tailgating erleben kann, und noch Zeit für den Fanshop habe. Das Spiel dauert inklusiver aller Unterbrechungen knapp 3 ½ Stunden, anschließend kann man nochmal in den Fanshop oder irgendwo was essen und trinken. Bis man den Parkplatz verlassen hat, und wieder auf dem Heimweg ist, liegen sicherlich fast 7 Stunden hinter einen. Also fast ein ganzer Arbeitstag. Hinterher ging’s meistens ins Hooters um noch die restlichen Spiele bei 2-3 Wings zu gucken.

Beim HSV war ich knapp 1 Stunde vor Anpfiff, nach 90 Minuten Spielzeit ging’s zur „3. Halbzeit“ auf die Fan-Meile, und nach weiteren 2 Stunden ging’s weiter in eine Sportsbar, wo der Abend dann zu später Stunde ein Ende fand. Wenn ich mit einem Kumpel hingehe, dann treffen wir uns eigentlich immer bei mir, zocken noch 2-3 Runden Fifa auf der Playstation und machen uns dann auf dem Weg – das ist immer recht spaßig!

Fazit!

Beides macht immer wieder Spaß! Natürlich spielt das Ergebnis auch immer eine wichtige Rolle. Miami hat für mich allerdings die Nase vorne, denn ich liebe es einfach bei dem in der Regel schönen sommerlichen Wetter im Jersey und kurzer Hose zum Spiel zu gehen. Das hebt einfach die Stimmung. Die Preise sind natürlich schon deftig, aber darüber guckt man dann mal weg. Außerdem macht mir das ganze Drumherum viel Spaß, sei es das Tailgating oder die entspannte Atmosphäre bei den Fans!

Egal ob zu den Dolphins oder zum HSV, ich komme wieder!

Mein nächstes Mal beim HSV wird am 21.4. sein, wenn der HSV gegen St. Pauli spielt! Zu den Dolphins geht es hoffentlich im Herbst wieder! Ihr werdet es mitbekommen!

Bleibt gesund & munter!

Euer Doc

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